Dr. Rasha Chatta

(Postdoc, Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa (EUME), Freie Universität Berlin/ Deutschland)

Rasha Chatta ist vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und hatte Lehraufträge am SOAS, dem Bard College Berlin und der NYU London inne. Sie promovierte in Kultur-, Literatur- und postkolonialen Studien am SOAS, University of London.  Sie hat Aufsätze über die Literaturtheorie von Migrant*innen, arabische Diaspora-Literaturen und -Kulturen sowie arabische Comics veröffentlicht, u. a. im The Sage Handbook of Media and Migration, Diasporic Constructions of Home and Belonging und der Literary Encyclopedia. Zu ihren Forschungsinteressen gehören visuelle Ästhetik und Erinnerung, Ansätze zur Weltliteratur, arabische Migranten- und Diasporaliteratur, “alternative” Archive und Kriegsliteratur mit Schwerpunkt Libanon und Syrien. Derzeit arbeitet sie an ihrer ersten Monografie über arabische Comics und Migration. Rasha war von 2017 bis 2021 EUME-Stipendiatin und arbeitete unter anderem an der Freien Universität Berlin und der American University of Beirut. Sie ist Vorsitzende des Global Arab and Arab American Forum des MLA.

Projekt der Aesthetics & Cultural Practice

Visual (Hi)stories of Diaspora: MENA Graphic Narratives Present and Future

Dieses Projekt erarbeitet eine einschlägige Studie über die zeitgenössische arabische Migration aus dem Nahen Osten und Nordafrika (MENA) nach Europa, die in einem Korpus von 150 bisher nicht untersuchten grafischen Erzählungen dargestellt wird. Arabische grafische Erzählungen haben sich seit 2010 im Zuge des Arabischen Frühlings sowohl in der MENA-Region als auch in der Diaspora zu einer ästhetisch und kulturell bedeutenden literarischen und künstlerischen Praxis entwickelt. Visual (Hi)stories of Diaspora ist die erste umfassende Studie, die sich mit dem Thema Migration in grafischen Erzählungen befasst. Sie entwickelt ein interdisziplinäres und theoretisch fundiertes Modell, mit dem Werke untersucht werden, die persönliche Geschichten an der Schnittstelle von Geschichte und (Auto-)Biografie darstellen: Die subjektiven Darstellungen und Erfahrungen der Migration werden mit historischen Ereignissen und der anschließenden Zerstreuung in der Diaspora verknüpft, während sie gleichzeitig auf verschiedene Verhandlungen und Vorstellungen von alternativen Zukünften verweisen, die durch eine Vielzahl von Stilen, sowohl im Erzähl- als auch im Darstellungsstil, skizziert werden. Das Projekt ist um zwei synchrone Achsen konzipiert, die seiner vergleichenden, regionsübergreifenden Dimension zugrunde liegen: Die erste Achse konzentriert sich darauf, einen kontextuellen und analytischen Rahmen für die Entstehung einer lebendigen, generationenübergreifenden arabischen grafischen Erzählszene in der “Heimat” und in der Diaspora zu schaffen, während die zweite ihre Rezeption sowohl in Europa als auch in der arabischen MENA-Region nachzeichnet.

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