Dr. Johannes Frische

(Postdoc, Universität Leipzig / Deutschland)

Johannes Frische ist Postdoktorand an der Universität Leipzig mit einem Hintergrund in Nahoststudien, Geschichte und Religionswissenschaften. Während seines Studiums spezialisierte er sich auf die Humangeographie der MENA-Region. Nach seinem Masterabschluss im Jahr 2011 wurde Johannes im Rahmen des Promotionsprogramms “Critical Junctures of Globalization” zum wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Universität Leipzig ernannt. In dieser Position führte er in den Jahren 2012-13 Feldforschungen in Tunesien durch. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in Nordafrika (insbesondere Tunesien und Marokko) und umfassen Entwicklungsstudien, Stadtsoziologie, Jugendstudien und Migration. Darüber hinaus hat er weitreichende Erfahrungen in der internationalen Forschungszusammenarbeit gesammelt. Zwischen 2015 und 2017 arbeitete Johannes als regionaler Programmkoordinator bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rabat/Marokko, von wo aus er ein Netzwerk von politisch oder zivilgesellschaftlich engagierten jungen Fachkräften in der MENA-Region koordinierte. Seine Doktorarbeit dreht sich um städtische Jugend, Informalität und Prekarität im postrevolutionären Tunesien.  In seinem Stipendium mit MECAM IFG II: Inequality & Mobility baut er auf früheren Forschungen über die Jugend und die städtische Frage in Tunesien auf und untersucht die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Mobilität.

Johannes Frische V2

Projekt Inégalité & Mobilité

Variegated effects of COVID-19 crisis in Tunisia − the inequality-mobility nexus under scrutiny

Das Forschungsprojekt von Johannes Frische berücksichtigt die sozioökonomischen Auswirkungen der Pandemie inmitten der vielschichtigen Krisen in Tunesien und untersucht die Reichweite von Langzeit- und Notfallplänen angesichts der wirtschaftlichen Notlage durch Abriegelungsmaßnahmen und Rezession. Dieser Aspekt umfasst die Rolle staatlicher Institutionen und öffentlicher Maßnahmen bei der Bewältigung von Ungleichheiten mit Blick auf die Zukunft. In der Anfangsphase seiner Feldforschung führt er Interviews mit mehreren in Tunis ansässigen Organisationen der Zivilgesellschaft, die mit einem gebietsbezogenen Ansatz arbeiten, um die Ursachen von Marginalisierung und sozialer Desintegration zu bekämpfen, insbesondere unter arbeitslosen Jugendlichen in benachteiligten städtischen Gebieten des Großraums Tunis und seines Hinterlands. Darüber hinaus verfolgt er die Integration von informellen Wohngebieten, in denen Gefährdung und Prekarität besonders ausgeprägt sind.

Die Ergebnisse seines Stipendiums sind dreifach:

1) Veröffentlichung von Projekten in verschiedenen Formaten

2) Mitwirkung bei der Planung von wissenschaftlichen Workshops

3) Mitorganisation von Veranstaltungen mit Organisationen der Zivilgesellschaft (International Alert und Jamaity)

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